Bestattung biologique

Über 2 Millionen Menschen leben in Paris – zu viele für die 14 teilweise sehr kleinen Friedhöfe. Sechs größere Alternativen, ebenfalls in städtischer Hand, finden sich vor den Toren der Stadt. Paris sieht sich gerne als Vorreiterin, auch in Sachen Klima. Daher ist das Konzept des neuen ökologischen Gräberfelds in Ivry-sur-Seine nur konsequent: Auf 1.560 m² wird hier ein durch und durch umweltfreundliches Bestattungskonzept verfolgt: vom Sarg aus unbehandeltem heimischem Holz oder Pappe über Leinen-Wäsche bis zur Urne aus Sand oder Lehm muss alles biologisch abbaubar sein. Einen Grabstein gibt es – ebenfalls aus Nachhaltigkeitsgründen – nicht. Grabstätten werden mit Holzstelen markiert. Um den Energieverbrauch zu begrenzen, der bei der Kremation entstehen würde, steht das Gräberfeld ausschließlich für Erdbestattungen zur Verfügung. Wer ein Grab pachtet, unterschreibt, dass der Verstorbene nicht thanatopraktisch behandelt wurde und dass seine Kleidung möglichst ausschließlich aus Naturfasern besteht.

Der Deutschlandfunk berichtet, dass die Friedhofsverwaltung das Sargholz kontrollieren und ärztliche Atteste verlangen darf, um sicherzustellen, dass der Körper des Verstorbenen keine Chemikalien enthält, etwa von einer Chemotherapie. Da der Friedhof unter Umwelt- und Biodiversitätsgesichtspunkten gärtnerisch gestaltet wurde, sind Sträucher wie z.B. Rosensträucher untersagt – zu Gunsten kleiner saisonaler Blumen.  Nach Angaben der Website der Stadt Paris bietet die ökologische Bestattung nicht nur der Umwelt Vorteile: 22 Prozent günstiger soll die Öko-Bestattung im Vergleich zu einer konventionellen Grabstätte sein. Diese Preisgestaltung ist Teil der Marketingstrategie der Stadt und soll dazu beitragen, die Bekanntheit und Popularität der umweltfreundlichen Bestattung zu steigern.


www.paris.fr/equipements/cimetiere-parisien-d-ivry-4504

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